|       Alterung von Modellen       |      Ein Plädoyer     |       
Das Altern von Lokomotiv- und Waggonmodellen:

Pigmentfarben:

Man kann mit Pigmentfarben zu Hause arbeiten und braucht keinen eigenen Arbeitsraum wie bei Airbrush, ein nicht unwesentlicher Vorteil. Mit etwas Übung lassen sich hiermit ähnlich gute Erfolge erzielen wie mit dem Luftpinsel.

Die Puder- oder Pigmentfarben können trocken aufgetragen werden, sodass bei Nichtgefallen der Puder wieder abgewaschen und von Neuem begonnen werden kann. Man sollte sich zu allererst an älteren, billigeren Fahrzeugen  versuchen bis die Alterung den eigenen Vorstellungen entspricht. Sollten die ersten Versuche mißlingen, läßt sich der Puder wieder abwaschen. Der nächste Schritt besteht in der Fixierung des Pigmentauftrags. Der Farbpuder ist am Modell nur bedingt griffest, d.h. die Oberflächenbeschaffenheit des Modells spielt eine große Rolle.

Bevor mit dem Altern begonnen wird, sollte man eine Vorstellung davon haben, wie das Modell aussehen soll. Es fließen hier viele Faktoren ein, die ein realistisch wirkendes Modell ausmachen. Das beginnt bei der Wahl der Epoche, geht über Umwelteinflüsse bis hin zu Lademittel der Fahrzeuge. Es ist diesbezüglich anzuraten, Vorbildstudien zu betreiben - genauer gesagt das Objekt der Begierde auf Foto festzuhalten - um die richtige „Verschmutzung“ umsetzen zu können.

Fahrzeuge werden schmutzig, werden gewaschen, wieder schmutzig, wieder gewaschen usw. Dazu kommt die UV-Strahlung, die Lackierungen mattiert, ausbleicht und verspröden läßt. Wasser - sei es als Regen, Schnee oder Eis sowie bei der Fahrzeugreinigung - sickert in die feinsten Ritzen, Holz fängt an zu faulen, Bleche rosten. Werden die vorgenannten Mängel sichtbar, dann wird partiell repariert und neue Farbe aufgetragen bis zur nächsten Ausbesserung. Die einzelnen Fahrzeuge sind beim Vorbild in einem unterschiedlichen Erhaltungszustand.

Beim Altern kommt es auch auf die Epoche an:

„Länder- Privatbahnära“ - z.B. k.k.Stb:
Die Fahrzeuge waren noch neu und Alterungsspuren sind daher auch nur begrenzt.

„Staatsbahnära“ - z.B. BBÖ:
Der Fuhrpark wurde intensiver genutzt, die Fahrzeuge mit neuem Anstrich versehen. Die ersten Stangen-E-Loks erscheinen und damit auch typische Ölverschmutzungen am Gleisbett.

„Bundesbahnära“ z.B. ÖBB:
Die Dampflokära ging zu Ende und damit verschwanden die typischen Rußverwitterungen. Die Dieselloks betraten die Bühne, Rußverwitterungen blieben, wenn auch in geringerem Maße. Es kamen neue aggressivere Verwitterungen hinzu.

Fahrzeuge sind beim Vorbild je nach Bauteilgruppe unterschiedlich starker Verwitterung ausgesetzt. Der Fahrwerksrahmen mit seinen Anbauten wird am stärksten beansprucht: Bremsstaub, Rost, Öle und Fette bilden im Laufe der Zeit eine dicke Kruste. Die Fahrgestelle sind dem aufgewirbelten Schmutz, Bremsstaub und Nässe während der Fahrt ausgesetzt, ein ideales Umfeld für Rost & Co. Die Achslager, sofern noch Gleitlager, und alle beweglichen Teile müssen regelmäßig abgeschmiert werden, die Farbgebung ist dort in der Regel ölig schwarz.

Die Beanspruchung der Aufbauten ist an den Stirnseiten stärker als an den Seitenteilen und Türen. Zwischen geschlossenen und offenen Waggons besteht ein Unterschied. Schüttladegüter verwittern ein Fahrzeug anders als Stückgut. Fahrzeuge mit Planen sind dem Verschleiß stärker ausgesetzt.

Offene Aufbauten aus Holz:

Bei Güterwagen älterer Bauart sind Holzaufbauten der Regelfall. Ob als geschlossener oder offener Wagen, Holz war der bevorzugte Baustoff. Dieses Holz wurde mit Ölfarbe gestrichen. Neue Anstriche glänzten, aber schon bald war die Farbe von der Sonne mattiert und ausgelaugt. Regen wusch die Farbpigmente mit der Zeit aus. Die Holzoberflächen vergrauten langsam, Eisenbeschläge fingen an zu rosten. Teilweise wurde ausgebessert. Viele Holzaufbauten haben innen keinen besonderen Farbanstrich sondern nur blankes Holz. Manche Wagen sind grau gestrichen oder weisen eine undefinierbare Farbe auf, die im Laufe der Zeit aus Schmutz und wechselnden Inhalten entstanden ist.

Kesselaufbauten:

Besonders Kesselaufbauten leiden stark unter den Umwelteinflüssen. Beim Einfüllen der Flüssigkeiten läuft oft etwas daneben. Dies Nachzustellen klingt zwar recht einfach, ist es aber nicht. Die Oberseite der Kesselwagen sieht durch Korrosion oft sehr mitgenommen aus.

Dächer:

Die Dächer der Waggons werden am stärksten von Sonne, Regen, Schnee, Ruß und Staub beansprucht. Hie und da befinden sich Dachflicken oder Rostflecken, manchmal auch das eine oder andere Loch.

Praktisches:

In erster Linie sollen die Farben des Modells durch den Puderauftrag gebrochen werden. In weiterer Folge kann durch Auftragen verschieden färbiger Puder der Farbwert verändert werden.

Rost:

In der Erinnerung ist er viel dunkler als in der Realität. Neuer Rost ist heller als alter Rost. Nasser Rost ist dunkler als trockener Rost. Weiters ist der Rost an den Schienen der Hauptstrecke viel brauner und dunkler als an Schienen der Nebengleise, da dort durch die höhere Streckenauslastung ein intensiv mit Bremsstaub und Ölspuren vermengter Rost vorherrscht.

Bürsten, Pinsel und weitere Hilfsmittel:

Erforderlich sind weiche und mittelharte Bürsten, Borstenpinsel in verschiedenen Größen, Lackpinsel mit weichen Haaren, Glasfaserradierer, Wattestäbchen und ein weiches, fusselfreies Tuch zum Polieren.

Farbrichtungen:

Grüne Holzaufbauten neigen zur Farbaufhellung mit Tendenz zum Vergilben oder Vergrauen. Rotbraune Holzaufbauten tendieren in Richtung Farbverdunkelung ins Braune, braune Holzaufbauten tendieren in Richtung Farbverdunkelung mit Vergrauen.

Rost - welche Farbe hat Rost?

Rost gibt es in unzähligen Varianten. Darüber zu streiten wie Rost aussieht, macht wenig Sinn. Jeder sollte seine Rosttöne selbst finden. Neuer, frischer Rost ist relativ gelbstichig, alter Rost hingegen ist sehr viel dunkler und roter.

Staub:

Wie sieht Staub und Schmutz aus? Je trockener, desto heller ist er.

 

Techniken des Alterns

Vorbereitung und Abschluss:

Vor dem Auftragen der Farben sind Fenster, Radsätze und Kupplungen auszubauen. Nach Möglichkeit sollte man unter Tageslichtverhältnissen arbeiten, möglichst im Freien unter windgeschützten Verhältnissen. Die Modelle sollten aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Sehr glatte Oberflächen der Fahrzeuge können mit mattem Klarlack oder Haarspray in einen Idealzustand, d.h. einen haftenden Untergrund, versetzt werden. Dieses Lackieren mit mattem Klarlack kann sowohl mit Airbrush als auch mit Sprühdose erfolgen. Je nach zu „alterndem“ Modell kann jedoch auch ohne vorheriger Grundierung (Lackieren) gearbeitet werden.

Der Puderauftrag selbst („Altern“) muß wahrscheinlich in mehrfachen einzelnen Schichten wiederholt werden.

Wenn der gewünschte Alterungsprozeß erreicht ist, d.h. das Modell nach Wunsch aussieht, empfiehlt sich eine Fixierung – einfach mit Haarspray alles gut einsprühen und trocknen lassen.


Die „Trockene-Methode“:

Der Puder wird trocken aufgetragen, dies ist die leichtere Methode um rasch zum Ziel zu gelangen. Manchmal ist dies aber so nicht möglich, die Fahrzeuge sind zu filigran oder zu klein (N, Z), dann ist die nasse Methode zum Auftragen der Puder sicherer.

Die „Naß-Methode“:

Hier wird matter Klarlack verdünnt und etwas Puder beigegeben. Der Puder wird somit in mattem Klarlack zu einer „Lasur“ aufgelöst. Die Farbe trocknet immer matt auf und haftet auf allen Untergrundarten.

Die „Einstreu-Methode“:

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Haarspray auf das Modell zu sprühen und auf den feuchten Haarspray den Puder streuen. Je nach Wunsch kann nun noch mittels Pinsel modelliert und designt werden. Es ist jedoch rasch zu arbeiten da der Haarspray relativ rasch trocknet.

Korrekturen: Solange nicht mit Lack fixiert wurde, kann der aufgebrachte Puder großteils noch feucht (mit Scotch Schwamm, etc) entfernt werden. Wurde mit Lack gearbeitet, könnten auch tieferliegende Lackschichten bei der Verwendung von Lösungsmitteln etc. angegriffen werden. Daher empfehlen wir lediglich die trockene Methode.

 
Vom Original zum Modell

Dampflok:

Die Fahrgestelle der Triebfahrzeuge waren immer sehr gepflegt. Ölspuren und Schmutz (Öl mit Staub), seltener auch Kalkspuren, sind entscheidende Kriterien.

Aufbauten:

Der Aufbau der Lok wurde vom Lokpersonal immer sehr gepflegt. Manche Modell-Loks glänzen sehr unnatürlich, hier ist eine Nachbehandlung doch sehr zu empfehlen.

Gegen Ende der Dampflok-Ära ging es auch mit der Pflege bergab und das optische Äußere ließ mehr und mehr zu wünschen übrig.

Diesellok:

Die Dächer sind stark rußgeschwär, die Drehgestelle mit Bremsstaub und Öl verschmutzt. Lokkästen sind zum Teil rußig schwarz, stellenweise kleben auch Fettbatzen an den Wänden. Bei diversen Türen und Dichtungen tritt Öl aus.



E-Lok:

Hier geht es wieder sauberer zu, zumindest im Sommer. Die Maschinen werden – je nach Bahnverwaltung - im Sommer öfters gereinigt (z.B. bei Einfahrt in das Heizhaus durch eine Waschanlage), daher bleiben hier nur Dach und Drehgestellbereich zum Verschmutzen. Was hier eher eintritt, ist die zunehmende Ausbleichung des Lackes. Teilweise sind auch Farbflicken vorhanden, das geht sogar bis zum berühmten Fleckerlteppich.

Im Winter wird klarerweise weniger gewaschen und dementsprechend sehen die Maschinen aus. Hier treffen sich Kohleabrieb der Stromabnehmer und Bremsstaub mit Wasser oder Eis und verleihen so der E-Lok einen typischen „Hauch von Pfui“.

Reisezugwagen:

Auch hier wird mit Schmutz sehr gespart, werden doch die Wagen regelmäßig einer Reinigung unterzogen. Auch hier gilt, daß der Drehgestellbereich sowie die „Schürzen“ (Wartungsklappen für elektrische Einrichtung und Klimaanlage) von den Waschbürsten verschont bleiben, wodurch sich dort Schmutzansammlungen bilden. Gleiches gilt für das Dach. Durch die Sonneneinstrahlung bilden sich im Dachbereich Aufhellungen bzw. Ausbleichungen; weiters hinterlassen Ansätze von Flugrost und auch der Kohleabrieb der Stromabnehmer hier ihre Spuren.

Je länger die Wagen in Verkehr stehen, desto mehr treten Lackausbleichungen auf. Auch kleinere Roststellen tauchen an den Dächern auf und erzeugen ihrerseits Spuren.

Im Winter gilt abermals: „meide Waschanlagen aufgrund Vereisungsgefahr“, daher sind der Verschmutzung keine Grenzen gesetzt.

Bei den älteren Generationen von Reisezugwagen kann man sich bezüglich Verschmutzung der Längsträger und der Wagenunterseite ein wenig mehr austoben.

Güterwagen:

Sie sind das Stiefkind jeder Eisenbahnverwaltung und sehen daher dementsprechend aus. Hier ist die Vorbildstudie sehr anzuraten, da die Verschmutzungserscheinungen sehr mannigfaltig sind. Um ein paar Beispiele zu nennen:

An den Zementsilowagen treten Ablagerungen von Zementstaub auf, der durch Feuchtigkeit erhärtet und Klumpen bildet.

Beim Beladen der Getreidewagen fällt sehr viel Staub an der Wagenoberseite an. Dieser wird bei der Fahrt abgeweht und sammelt sich auch an dahinter gereihten Wagen. Es mag vielleicht ein wenig skurril klingen, aber es kommt doch vor, daß sich verschüttetes Getreide in einer Ecke ansammelt und dort zu keimen beginnt. „Mehr Grün für unsere Wagen!“

Bei Fahrzeugen mit Entladungsklappen (z.B. Falls, Eds, Fcs, Tds Tadds u.s.w.) treten an der Stirnfront und seitlich und im Lagerbereich Öl- od. Fettspuren auf, welche stellenweise Verlaufsspuren bilden können. Verschüttetes Ladegut lagert sich an exponierten Stellen ab.

Bei den Kesselwagen muß grundsätzlich nach dem zu transportierenden Gut unterschieden werden. Nicht jedes Ladegut darf in jeden Wagen. So gibt es Kesselwagen für Lebensmittel (z.B. Wein), wo natürlich Ölspuren an Tankdeckel bzw. Kesseloberseite wenig angebracht sind. Wagen, die Rohöl oder schwere Heizöle transportieren, werden ausschließlich für diese Zwecke verwendet. Hier sind die Ölspuren (schwarz) glaubhafter, da das Öl – zwecks Verbesserung der Fließeigenschaften - warm verladen wird. Bei Wagen, die Benzine, leichte Heizöle oder Diesel transportieren, sind Überlaufspuren wenig wahrnehmbar. Am Kessel angelagerter Schmutz wird am ehesten durch Überlaufgut weggeschwemmt. Bei den Gaskesseln gibt es aus logischen Gründen Überlaufspuren. Dann gibt es noch Kesselwagen die Chemikalien transportieren. Hier sind je Verladeart Überlaufspuren möglich, aber wenig wahrscheinlich.




An den offenen Güterwagen zeigen sich je nach Ladegut alle möglichen Arten der Verschmutzung durch Rost, Staub, Sand und Wasser. Man darf nicht vergessen, daß einige Holzböden mit Löchern haben, durch die wiederum in Wasser gelöstes Ladegut oder Rost-/Farbpigmente auf Bremsgestänge, Bremszylinder und Luftkessel gelangen können. Das mag sich übertrieben anhören, ist aber je nach Bauart des Wagens mehr oder weniger stark sichtbar. Was in jedem Fall sichtbar ist, sind Spuren an den unteren Türkanten, wo Wasser in einem heftigen Schwall heraus rinnen kann.

Gedeckte Güterwagen jeglicher Art sind vorwiegend Flugrost, Bremsstaub und Regen ausgesetzt. Danach richten sich auch die Verwitterungsspuren. Von einem Hauch Rost bis zum dunklen Braun sind alle Schattierungen möglich. Auch hier leidet das Fahrwerk und je nach Bauart die Langträger am meisten.

Flachwagen, Container-Tragwagen und dergleichen erleiden durch die Ladegüter ihre ureigene Farbkomposition aus Rost und Staub, wobei Staub meistens dominiert.




Im Langträgerbereich ist das obere Modell stärker verrostet als das untere Modell.


Gebäude:

Bei Gebäuden empfiehlt sich zunächst einmal eine farbliche Grundbehandlung, da diese in der Regel einen sehr eigenwilligen Farbton haben.

Das nächste Problem, das sich stellt, ist die Frage, wo das Gebäude steht? In der Großstadt mit viel Straßenverkehr und Industrie? auf dem Land? oder ein verfallenes nicht mehr bewohntes Gebäude abseits?

In welcher Zeitepoche ist die Anlage angesiedelt? Diese Fragen gilt es abzuklären, bevor verschmutzt wird. Stadtgebäude werden vom Straßenschmutz, Autoverkehr und diversen Luftverschmutzung sehr schnell und sehr stark angegriffen. Ländliche Gebäude trifft dies weniger, hier kommen vergraute Dächer vom Hausbrand und leicht verschmutzte Wände von hoch gespritztem Erdreich vor.

Was sich gut nachbilden läßt, ist der Mörtel zwischen den Ziegelreihen. Dabei wird der gewünschte Farbpuder in die Ziegelreihen eingepudert. In den Mörtelfugen sammelt sich dabei mehr Puder an als an den Ziegeln selbst. Eventueller Puderüberschuß an den Ziegeln wird vor dem Fixieren noch entfernt. Die Ziegel selbst erhalten dadurch auch optisch ihr ansprechendes Äußeres.

Dächer verwittern mehr oder weniger stark durch Hausbrand und Regen, wobei hier auch nicht vergessen werden darf, daß nicht immer alle Ziegel den gleichen Farbton haben müssen und können.

An den Wänden treten je nach Alter des Hauses unterschiedlich starke, durch Regenwasser gezeichnete Schlieren auf. Holzverkleidungen bleichen aus oder zeigen durch ein Übermaß an Feuchtigkeit Moderspuren. Die Möglichkeiten zur “Verschlimmbesserung“ sind auch hier sehr groß.

Gleise:

Auch hier kann mit Puderfarben nach gebessert werden. Speziell an Stellen, wo regelmäßig gebremst wird, können die feinen Spuren des Bremsstaubes nachgezeichnet werden. Nicht zu vergessen ist, daß sich der Bremsstaub auch auf Bahnsteigen mit wenig Personenverkehr sowie an Gebäuden, Wegen, Mauern und Steinen festlegen kann. Auch hier sind unterschiedliche Grade der Verwitterung darstellbar.

Ferner sind auch der ölgetränkte Gleisschotter - wie er im Zungenbereich von Weichen vertreten ist - als auch die Spuren an Lokabstellplätzen darstellbar.

 
Tips und Nützliches:

Die Pigmentfarben haben eine sehr hohe Färbekraft. Sollte trotz aller Sorgfalt Puderfarbe auf der Arbeitsfläche verschüttet werden, so sollte nicht versucht werden die Puderfarbe mit der Hand wegzuwischen. Es würde dadurch eine wunderbare Farbspur auf der Arbeitsfläche entstehen. Besser ist es in diesem Fall, den Puder mit einem feuchten Schwamm von der Arbeitsfläche wegzutupfen oder gleich wegzusaugen.

Es ist zu empfehlen eine Staubschutzmaske zu tragen. Die feinen Farbpigmente können bei zu stürmischem Auftrag, als Staubnebel in die Nase und Lunge gelangen. Ein gewisser Abstand zwischen Modell und Nase ist ratsam.

Arbeitshandschuhe sind grundsätzlich vorteilhft. Solange man die Puderfarben trocken aufträgt, setzen sich lediglich winzige Farbpartikel an den Händen fest, die einfach abzuwaschen sind. Wird aber der Puder mit Haarlack fixiert, so wird  der überschüssige Puder an den Händen mit fixiert. In diesem Fall hilft dann eine Bürste beim Reinigen der Hände weiter.

Überzähliger Puder, der sich nach Arbeitsende noch auf der Schutzunterlage (z.B. Zeitungspapier) unser Arbeitsfläche befindet, kann in einer Dose gesammelt aufgehoben und beim nächsten Arbeitseinsatz wieder verwendet werden.

Arbeiten am Modell:

Was ist hier zu beachten?

Lokomotiven, speziell die Drehgestelle, erfordern besondere Aufmerksamkeit. Für das Altern der Drehgestelle empfiehlt es sich die Drehgestellblenden abzubauen und separat zu behandeln. Geschieht dies nicht, setzt sich der feine Puderstaub an Schleifern und im Radlagerbereich ab. Die Folgen hieraus sind schlechte Stromabnahme und ein Anreiben von Gleitlagerflächen, da der Puder wie feiner Schleifsand wirkt.

Beim Altern einer Lokomotive in einzelnen Teilen sollte daher die Farbmischung nicht all zu sehr variieren um ein gleichmäßiges Bild zu gewährleisten.

Die Kurzkupplungskinematik an Loks und Wagen stellt ebenfalls ein Problem dar. Auch hier gilt, dass versehentlich aufgebrachtes Puder zum Anreiben und zu Schwergängigkeit führt.

Bei Personenwagen gibt es zweierlei Möglichkeiten um das Modell zu verschmutzen.

Entweder wird der Wagen komplett zerlegt und verschmutzt oder er wird in zusammengebautem Zustand verschmutzt.

Das Zerlegen des Wagens würde ich grundsätzlich einmal für alle 4-achsigen Personenwagen neuerer Bauart empfehlen. Dies aus dem einfachen Grund um sich danach eine etwaige Reinigung der Fenster zu ersparen.

Bei 2-achsigen Personenwagen können, sofern der aufgebrachte Puder mit Haarspray fixiert wurde, die Fenster mit einem feuchten Wattestäbchen wieder gesäubert werden. Es ergibt sich daraus ein angenehmer Effekt, da die Scheiben in den Ecken zwar leicht schmutzig, aber sonst sauber sind (vorzugsweise bei eckigen Fenstern). Sollte hier jedoch eine Haftschicht mit Klarlack aufgetragen oder der Puderauftrag mit Klarlack fixiert worden sein, können die Fenster nicht mehr gesäubert werden!

Generell können mit Haarspray fixierte Verschmutzungen feucht rückgängig gemacht werden. Das Modell wird sich vielleicht nicht mehr ganz in den Originalzustand zurückversetzen, aber doch verbessern lassen. Wurde der Puder mit mattem Klarlack fixiert, ist nichts mehr rückgängig machbar.

Für jedes zu alternde Modell gilt: Es ist zu definieren, welchen Verwitterungsgrad es erhalten soll - neuwertig, frisch gewaschen, Erhalt einer Lackpflege (Lack glänzt wieder) oder aber schon lange im Betrieb.

  
Urheberrechts-Hinweis:

Dieser Artikel wurden uns von Herrn Robert Brezina, Wien,  zur Verfügung gestellt. Jegliche weitere Veröffentlichung, Vervielfältigung oder andere bzw. kommerzielle Nutzung ist ausschließlich nach schriftlicher Genehmigung des Verfassers gestattet.
                                                                


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